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Unseren bisherigen Hof, den Hottenlocher Hof, hatten wir als Hofgemeinschaft gepachtet unweit des Hof Berenberg. Sieben Jahre haben wir dort gearbeitet und gelebt, ein weites Netz an Beziehungen wirtschaftlich und persönlich geknüpft und ihn zu unserer Heimat gemacht. Nun wird der Pachtvertrag nicht verlängert und es war hart damit die Möglichkeit zu verlieren dort eine nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben.
Unsere fünfköpfige Familie, Kristin-Marlen und Denis, mit unseren drei kleinen Kindern Emil, Frieda und Mia, hat sich dann auf die Suche nach einem neuen Zuhause gemacht. Wie durch Führung haben wir den Hof Berenberg gefunden. Dass der ehemalige und der neue Hof nur 2km Luftlinie auseinander liegen ist das pure Glück! Die Kinder behalten ihr soziales Umfeld, wir können einen Teil unserer Pachtflächen weiter bewirtschaften und auch unsere tolle regionale Infrastruktur bleibt uns erhalten.
Dies ist nur möglich, weil Kulturland die 10 ha Wiesen, Äcker und Gebäudegrundstücke kauft und langfristig sichert. Die Hofstelle mit Kuhstall, Wirtschaftsgebäuden und dem Wohnhaus übernehmen wir über ein Erbbaurecht in unser Eigentum.
Wie kann das gehen, ohne einen Hof zu erben Landwirtschaft zu betreiben? Muss mir ein Hof selbst gehören? Kann es gelingen, mit wenig Eigenkapital Landwirtschaft zu betreiben, ohne
uns selbst, den Boden und die Tiere auszubeuten und nicht ausschließlich dem Kapitaldienst zu dienen?
Nachhaltige Landbewirtschaftung im Sinne der Artenvielfalt, Aufbau von Bodenfruchtbarkeit und Tierschutz geht aus unserer Sicht nur, wenn Landwirtschaft von vielen Menschen getragen wird und nicht nur von den Landwirt:innen.
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Aus diesem Grund haben wir uns an die Kulturland-Genossenschaft gewendet. Indem sich viele Genoss:innen über den Erwerb von Genossenschaftsanteilen für Hof Berenberg beteiligen, können wir hier die Ideale einer ökologisch und wirtschaftlich funktionierenden Landwirtschaft verwirklichen. Die Gebäude können wir durch Fördermittel und Bankkredit selbst finanzieren, aber für die Sicherung des Bodens brauchen wir eure Unterstützung!
Bisher wurde der Hof konventionell bewirtschaftet. Wir haben schon damit begonnen die Flächen bio-dynamisch umzustellen und werden eng mit anderen Demeter-Bauern der Region zusammenarbeiten. Gemeinsam werden wir die Bruderkalb-Initiative rund um den Bodensee weiter voranbringen, indem wir vor allem die männlichen Kälber von Demeter Milchviehbetrieben kaufen und aufziehen. Die wertvollen Fleischprodukte könnt ihr dann über „Wir.Biopower Bodensee“ und das Bodan-Netzwerk in Biomärkten der Region einkaufen. Durch die Beteiligung am Landkauf Berenberg und den Kauf von Bruderkalb-Fleischprodukten leisten wir alle einen Beitrag gegen den leidvollen Export von Kälbern und können gemeinsam zeigen, dass es auch anders geht.
Auf unseren Äckern bauen wir weiter Kleegras, Dinkel, Buchweizen, Hanf und Futtergetreide an. Unsere guten Beziehungen zu unseren zuverlässigen Abnehmern möchten wir weiter pflegen, denn so sind alle Marktfrüchte des Ackers schon vor der Ernte verkauft. Der Dinkel geht an Naturata AG, der Buchweizen an Erdmannhauser und der Hanfsamen an die Ölfreunde. Es freut uns sehr, dass diese Partner schon zugesagt haben, über ihre Kanäle auf die Möglichkeit aufmerksam zu machen, sich am Landkauf zu beteiligen.
"In uns tragen wir viele Antriebe und Werte. Vor allem ist es die Nachhaltigkeit und die Aufgabe eine nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben. Uns ist es wichtig, dass die Tiere auf dem Hof artgerecht gehalten und weder mineralisch-synthetische Düngemittel noch chemische Pflanzenschutzmittel auf den Feldern eingesetzt werden. Im Sozialen streben wir ein miteinander auf Augenhöhe an und versuchen durch Empathie und Solidarität partnerschaftliche Beziehungen einzugehen, die nicht auf kurzfristigen Profit ausgelegt sind, sondern auf langfristige Zusammenarbeit. |
Wir sind ehrfürchtig und dankbar die Möglichkeit zu haben, die landwirtschaftlichen Prozesse in der Lebensmittelerzeugung zu begleiten. In ihnen liegen noch viele Wunder verborgen, dass aus einem Samenkorn ein Brot werden kann." |
Dort sind die wichtigsten Informationen zum gemeinschaftlichen Landkauf und unsere Idee von der Bewirtschaftung der Flächen um den Hof Berenberg zusammengetragen.
Teilt ihn gerne mit Bekannten und Menschen in eurem Umfeld! Vielen Dank für eure Unterstützung!
Die Flächen, die zur Hofstelle gehören, liegen direkt um die Hofstelle herum. 2,5 ha Acker und 7 ha Grünland für unsere Vorstellung der enkeltauklichen Landwirtschaft! Mit eurer Beteiligung können wir diese Landwirtschaft ein Stück weiter tragen und voran bringen. Auf der Karte könnt ihr sehen, um welche Flächen es sich handelt.
Wir freuen uns über eure Unterstützung!
Seit Ausbruch der Weltfinanzkrise 2008 fließt immer mehr Spekulationsgeld von außerlandwirtschaftlichen Investoren in Äcker, Grünland und Wald als sicheren Hafen für ihre Geldanlage. Als Folge haben sich die landwirtschaftlichen Bodenpreise in Deutschland alleine in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt.
Heutige Hofübernahmen sind so häufig mit jahrzehntelanger Verschuldung verbunden oder finanziell untragbar. Obwohl Nachwuchs an motivierten, kompetenten Menschen in der Landwirtschaft vorhanden wäre, verfügen diese nicht über das notwendige Kapital, um Höfe und Land zu übernehmen. Bestehende Höfe stehen in einem unaufhörlichen finanziellen Überlebenskampf. Die Folge davon ist, dass immer weniger Menschen mit immer größeren Maschinen immer größere Flächen bewirtschaften. Soziale und ökologische Gedanken finden in dieser Art der Landwirtschaft keinen Platz.
Wenn Bäuerinnen und Bauern sich selbst, ihre Tiere und Pflanzen und den Boden ausbeuten müssen, dann zahlen wir alle den Preis dafür, denn Landwirtschaft ist Gemeingut. Unser aller Gesundheit, individuell und als Gesellschaft, hängt daran, dass wir heute und für Generationen eine gesunde, vielfältige und handwerkliche Landwirtschaft betreiben.
Um der Spekulation mit landwirtschaftlichem Land Einhalt zu gebieten, wurde die Kulturland-Genossenschaft ins Leben gerufen. Über die Kulturland eG können Kundïnnen, Bürgerïnnen und Freunde gemeinschaftlich Eigentümerïnnen von Boden werden. Dieser Boden wird so dem Spekulationsmarkt entzogen und langfristig an ökologisch wirtschaftende und regional eingebundene Betriebe verpachtet.
Für eine gesunde und ausgewogene Ernährung braucht jeder von uns 2.000 qm Landwirtschaftsfläche. Wäre es nicht schön zu wissen, was dort passiert, wer das Land bewirtschaftet, wie damit umgegangen wird?
Die Kulturland-Genossenschaft ermöglicht es Dir, für Deine 2000 Quadratmeter – oder weniger, oder mehr – reale Verantwortung zu übernehmen. Ein Genossenschaftsanteil kostet 500 Euro und sichert so ca. 90 qm langfristig für den Hof Berenberg. Um “Deine” 2000 Quadratmeter zu sichern müsstest du 22 Anteile erwerben. Aber gern auch mehr: für Deine Kinder, Eltern, Freunde...
Die Kulturland eG ist eine Gemeinschaft von Bäuerinnen und Bauern und Bürgerinnen und Bürgern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, landwirtschaftliches Land aus der Spekulation zu befreien. Mit dem Geld aller Genossinnen und Genossen erwirbt die Kulturland eG landwirtschaftliche Flächen, um sie im Sinne einer modernen „Allmende“ langfristig zu sichern und zu günstigen Konditionen an Höfe, die ökologisch wirtschaften und sich darüber hinaus sozial öffnen und bewusst in ihre Region einbinden, zu verpachten.