⌾ Hanfer Hof
Die Weiterführung der konventionellen Bewirtschaftung seines elterlichen Hofes kam für Bernd Schmitz einige Jahre nach der Übernahme nicht mehr in Frage. Zunächst stellte er auf Bioland und dann schlussendlich, 2017, auf Demeter um. Von den fünf Kindern (12 bis 34 Jahre) strebt inzwischen die mittlere Tochter (18) die Hofnachfolge an und ist in der Ausbildung zur Landwirtin. Somit steht die sechste Generation bereits in den Startlöchern.
Der Hof liegt in Hanglage am oberen Rand des kleinen Dorfes Hanf, am Rande vom Westerwald östlichvon Bonn. Die scharf eingeschnittene Tal Landschaft ist von Grünland geprägt. Die bewirtschafteten 85 ha Fläche werden von der Familie Schmitz vielfältig als Weideland für die 50 Milchkühe (Holstein und Braunvieh) und ihre Nachzucht, reine Naturschutzflächen und einen Teil für Ackerbau für Getreide und Gemüse genutzt. Die Milch wird sowohl direkt vermarktet als auch an die Upländer Bauernmolkerei verkauft. Eine neu gegründete hofeigene SoLaWi versorgt eine Gemeinschaft von 140 Personen (80 Einheiten) mit dem Ertrag von Gemüse und Kartoffeln. Das Getreide in der DLS-Vollkornbäckerei in der nahegelegenen Stadt Hennef zu hochwertigen Bio-Backwaren verarbeitet.
Darüber hinaus ist Bernd Schmitz auch politisch sehr engagiert, unter anderen als Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) in Nordrhein-Westfalen, organisiert mit dem Verein Agenda 21 Hennef e.V. Filmvorführungen und Veranstaltungen für Ideen und Konzepte des nachhaltigen Lebens und der ländliche Entwicklung . Mit regelmäßigen Hofführungen und Besichtigungen für Erwachsenen-, Schul- und Kindergartengruppen gibt es auf dem Hanfer Hof auch die Möglichkeit eine nachhaltige Landnutzung und Lebensmittelproduktion hautnah zu erfahren. Auch im Rahmen von Schul- oder Studiumspraktika kann die Arbeit vor Ort miterlebt werden.
Die Flächen:
Gut 30 km vom Hanfer Hof entfernt werden nun 5,6 ha landwirtschaftliche Fläche von einer Privatperson in die gemeinwohlorientierte Trägerschaft der Kulturland eG überführt und möchte sie der Familie Schmitz als Pachtfläche dauerhaft zur Verfügung stellen. Das großzügige Angebot von der Privatperson, dass sie die Fläche deutlich unter Marktpreis abgeben möchte, bietet nun die Möglichkeit, diese dem Spekulationsmarkt zu entziehen. Bisher wird die Fläche konventionell bewirtschaftet, was sich in der Obhut des Familienbetriebs ändern würde. Bernd Schmitz plant dort Getreide nach Demeter-Richtlinien anzubauen.
Für dieses Vorhaben braucht die Familie Unterstützung aus ihrer Gemeinschaft! Sie bieten Freund*innen und Bekannten des Hofes an, sich an diesem Landkauf zu beteiligen - Gemeinsam möglich zu machen, was der Familienbetrieb finanziell allein nicht stemmen kann!
Stimmen unserer Unterstützerïnnen
Worum es geht
Seit Ausbruch der Weltfinanzkrise 2008 fließt immer mehr Spekulationsgeld von außerlandwirtschaftlichen Investoren in Äcker, Grünland und Wald als sicheren Hafen für ihre Geldanlage. Als Folge haben sich die landwirtschaftlichen Bodenpreise in Deutschland alleine in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt.
Heutige Hofübernahmen sind so häufig mit jahrzehntelanger Verschuldung verbunden oder finanziell untragbar. Obwohl Nachwuchs an motivierten, kompetenten Menschen in der Landwirtschaft vorhanden wäre, verfügen diese nicht über das notwendige Kapital, um Höfe und Land zu übernehmen. Bestehende Höfe stehen in einem unaufhörlichen finanziellen Überlebenskampf. Die Folge davon ist, dass immer weniger Menschen mit immer größeren Maschinen immer größere Flächen bewirtschaften. Soziale und ökologische Gedanken finden in dieser Art der Landwirtschaft keinen Platz.
Wenn Bäuerinnen und Bauern sich selbst, ihre Tiere und Pflanzen und den Boden ausbeuten müssen, dann zahlen wir alle den Preis dafür, denn Landwirtschaft ist Gemeingut. Unser aller Gesundheit, individuell und als Gesellschaft, hängt daran, dass wir heute und für Generationen eine gesunde, vielfältige und handwerkliche Landwirtschaft betreiben.
Um der Spekulation mit landwirtschaftlichem Land Einhalt zu gebieten, wurde die Kulturland-Genossenschaft ins Leben gerufen. Über die Kulturland eG können Kundïnnen, Bürgerïnnen und Freunde gemeinschaftlich Eigentümerïnnen von Boden werden. Dieser Boden wird so dem Spekulationsmarkt entzogen und langfristig an ökologisch wirtschaftende und regional eingebundene Betriebe verpachtet.
2000 Quadratmeter für eine gesunde Ernährung
Für eine gesunde und ausgewogene Ernährung braucht jeder von uns 2.000 qm Landwirtschaftsfläche. Wäre es nicht schön zu wissen, was dort passiert, wer das Land bewirtschaftet, wie damit umgegangen wird?
Die Kulturland-Genossenschaft ermöglicht es Dir, für Deine 2000 Quadratmeter – oder weniger, oder mehr – reale Verantwortung zu übernehmen. Ein Genossenschaftsanteil kostet 500 Euro und sichert so ca. 650 qm langfristig für den Hanfer Hof. Um “Deine” 2000 Quadratmeter zu sichern müsstest du 3 Anteile erwerben. Aber gern auch mehr: für Deine Kinder, Eltern, Freunde...
Über die Kulturland Genossenschaft
Die Kulturland eG ist eine Gemeinschaft von Bäuerinnen und Bauern und Bürgerinnen und Bürgern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, landwirtschaftliches Land aus der Spekulation zu befreien. Mit dem Geld aller Genossinnen und Genossen erwirbt die Kulturland eG landwirtschaftliche Flächen, um sie im Sinne einer modernen „Allmende“ langfristig zu sichern und zu günstigen Konditionen an Höfe, die ökologisch wirtschaften und sich darüber hinaus sozial öffnen und bewusst in ihre Region einbinden, zu verpachten.